KAT-Geschäftsführer Joachim Keck verabschiedet sich in den Ruhestand

von ATM Redakteur

Großer Bahnhof für Joachim Keck

Im Festsaal des Offiziersheims am Standort Kaufbeuren hat sich der Geschäftsführer der Kaufbeuren ATM Training GmbH (KAT) nach 43 Berufsjahren bei der Flugsicherung am vergangenen Montag in den Ruhestand verabschiedet.

Für Joachim Keck schloss sich am Montag ein Kreis: In Kaufbeuren hatte der KAT-Geschäftsführer im Jahre 1976 bei der Bundeswehr mit einer Ausbildung zum Flugdatensachbearbeiter seine berufliche Laufbahn bei der Flugsicherung begonnen. Nach 43 Jahren ging sie dort Anfang der Woche mit einem festlichen Empfang im Festsaal des zum Fliegerhorst Kaufbeuren gehörenden Offiziersheims zu Ende.

Dazwischen lagen unter anderem die Ausbildung zum militärischen Fluglotsen mit Einsätzen in der Center Niederlassung LIPPE RADAR im niederländischen Maastricht sowie im brandenburgischen Zossen, der Wechsel 1994 zur ein Jahr zuvor gegründeten DFS, die Tätigkeit als Lotse und später als Wachleiter in der damaligen Berliner Kontrollzentrale der DFS, der Umzug von der Spree an die Isar und zehn Jahre Führungsverantwortung als Chief of Section (COS) in der Kontrollzentrale München sowie – last but not least – die drei Jahre von 2016 bis 2019 als Geschäftsführer des DFS-Tochterunternehmens KAT.

In 43 Berufsjahren mit wechselnden Einsatzorten und unterschiedlichen Positionen lernt man eine Vielzahl von Mitarbeitern und Kollegen kennen und knüpft eine Menge Kontakte. So verwunderte es nicht, dass Gäste in großer Zahl und aus den verschiedensten Branchen und Bereichen ins Offiziersheim nach Kaufbeuren gekommen waren, um den scheidenden KAT-Geschäftsführer in den Ruhestand zu verabschieden – darunter hochrangige Militärs ebenso wie Vertreter aus Bundes-, Lokal- und Kommunalpolitik sowie Mitstreiter und Partner aus der Wirtschaft und der Flugsicherungswelt.

Prof. Klaus-Dieter Scheurle, Vorsitzender der DFS-Geschäftsführung, bedankte sich bei Joachim Keck für 43 Jahre erfolgreicher Tätigkeit in der Flugsicherung sowie für die dabei gezeigten Managerqualitäten und die Flexibilität, mit der Keck stets im Sinne und zum Wohl des Unternehmens gewirkt habe. Es sei kein Zufall gewesen, dass die DFS-Spitze sich vor vier Jahren ausgerechnet für Joachim Keck als Geschäftsführer des neu zu gründenden DFS-Tochterunternehmens KAT entschieden habe.

Der DFS-Chef erinnerte an „legendäre Verhandlungsrunden" im Spätsommer 2015 in einem ausgelagerten Bürocontainer in der Kaserne Lahnstein, wo die Mannschaft um Joachim Keck und Dietmar Schneider bei hochsommerlichen Temperaturen mit Vertretern der Bundeswehr hartnäckig um den finalen Angebotspreis gefeilscht habe. Die Rekrutierung des notwendigen Lehrpersonals für die Ausbildung der militärischen Lotsen durch die KAT sei im „Speed-Dating-Format" erfolgt. „Sie haben die KAT wie ein Start-up-Unternehmen aufgebaut und hier in Kaufbeuren erfolgreich zum ‚Fliegen' gebracht", lobte der DFS-Chef den künftigen Ruheständler.

Das bekräftigte auch Oberst Dirk Niedermeier, Standortkommandeur des Fliegerhorstes Kaufbeuren, der sich von der Rekordzeit beeindruckt zeigte, in der es Keck und seinem Team gelungen sei, „praktisch aus dem Nichts ein hochspezialisiertes Ausbildungszentrum aufzubauen." Und das alles unter den Bedingungen eines Drahtseilaktes, bei dem es stets die Balance zu wahren galt zwischen den Vorgaben des Mutter-Unternehmens auf der einen und den Besonderheiten des Militärs auf der anderen Seite. „Drei Jahre nach Gründung des Unternehmens ein neues Ausbildungszentrum in Betrieb zu nehmen – beim Militär hätte das doppelt so lange gedauert", sagte Oberst Niedermeier.

Reichlich Dank gab es auch von Seiten der Politik, die neben Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse (CSU) durch den Bundestagsabgeordneten Stephan Stracke (CSU) und den bayerischen Landtagsabgeordneten Bernhard Pohl (CSU) vertreten war. „Es ist großartig, was hier gelungen ist", sagte Oberbürgermeister Bosse und übergab Joachim Keck als Abschiedsgeschenk mehrere Gutscheine für verschiedene Veranstaltungen und Restaurants in der Stadt – ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass der in Erding beheimatete Keck in Kaufbeuren stets willkommen und gerne gesehen ist.

Joachim Keck sprach in seiner Rede davon, dass mit der Berufung zum Geschäftsführer der KAT vor vier Jahren für ihn ein Traum in Erfüllung gegangen sei, erinnerte aber auch an die Schwierigkeiten und Widrigkeiten, die es beim Aufbau des neuen Unternehmens zu überwinden galt. Mit Oberstleutnant Leif Nielsen beispielsweise, Leiter des Lehr- und Verfahrenszentrums der Luftwaffe in Erndtebrück, habe er seinerzeit nach anfänglichen Startschwierigkeiten durch ein persönliches Gespräch auf Augenhöhe bei einem Glas Bier zu einer guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit gefunden. „Anfangs war es ein bisschen wie in einer zerrütteten Ehe, aber dann haben wir uns in der täglichen Arbeit einfach über vorgegebene Verträge hinweggesetzt und sind die Dinge pragmatisch angegangen", bestätigte Oberstleutnant Nielsen Kecks Worte.

Joachim Keck dankte den Vertretern der Politik vor Ort ebenso für ihre Unterstützung wie seinen Partnern im Mutter-Unternehmen DFS und seinen Mitarbeitern bei der KAT. „In der Öffentlichkeit erntet am Ende meist der den Dank, der an der Spitze steht, doch ohne den Einsatz, das Engagement und die Aufbruchstimmung der KAT-Mitarbeiter würde ich hier nicht so vor Ihnen stehen."

Ein besonderes Dankeschön galt seiner Frau Birgit, die ihm in Momenten der Niedergeschlagenheit, die es beim Aufbau der KAT auch gegeben habe, stets Mut gemacht und ihn wieder aufgebaut habe. „Ohne eine starke Frau an der Seite ist so etwas für einen Mann nicht zu schaffen."

Text: Holger Matthies, Bilder: Matthias Wild, KAT

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